Schroth-Therapie
Was versteht man darunter?
Die Schroth-Therapie ist eine dreidimensionale Therapiemethode, die sich auf die Behandlung von Wirbelsäulendeformitäten spezialisiert hat.
Die Wirbelsäule ist kein Gelenk, das nur eindimensionale Bewegungen durchführt. Sie kann gleichzeitig Kombinationsbewegungen aus Beugung oder Streckung, Drehung und Seitneigung durchführen.
Durch den Umstand der dreidimensionalen Bewegungsmöglichkeit sind auch bei Deformitäten an der Wirbelsäule, wie z.B. bei einer Skoliose, alle dreidimensionalen Ebenen verändert und benötigen daher auch eine dreidimensionale Behandlung.
Das Erlernen dieses Behandlungskonzeptes erfordert von Seiten des Patienten ein gutes Körpergefühl, aber eine noch bessere Disziplin.
Das sind die Behandlungsziele bei der Schroth-Therapie:
- Aufrichtung und Derotation der Wirbelsäule
- Verzögerung bzw. Aufhaltung einer Krümmungszunahme
- Kräftigung geschwächter Rückenmuskulatur
- Dehnung verkürzter Rückenmuskulatur
- Ausdauertraining und Konditionsaufbau
- Erlernen der Drehwinkelatmung
- Beseitigung von Bewegungseinschränkungen
- Verbesserung der Lungenfunktion
- Stabilisierung der physiologischen Haltung
- Verbesserung von Körpergefühl und Wahrnehmung
- Erlernen eines besseren Umgangs mit der Deformität und Akzeptanz
- Entwicklung und Durchführung eines Hausaufgaben-Übungsprogramms
- Schmerzreduktion
- Vermeidung eines operativen Eingriffs
Zum aktiven und passiven Ausgleich der Fehlhaltung kommen unterschiedliche Therapiematerialien zum Einsatz:
- Therapiesäckchen
- Sprossenwand
- Spiegel
- lange Stäbe
- Hocker
- Pezzi-Bälle
Die Therapie wird je nach Zustand der Wirbelsäule als stationäre Intensivbehandlung durchgeführt oder bei befundstabilen Skoliosen auch ambulant. Im Vordergrund der stationären und ambulanten Behandlung steht das Erlernen eines spezifischen Übungsprogramms zur täglichen häuslichen Anwendung.